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EXPERTENSEMINAR: Streitverkündung
Referent
RiOLG Wolfgang Dötsch, Brühl
ist Richter am Oberlandesgericht Köln. Seine Interessenschwerpunkte liegen im Miet- und Wohnungseigentumsrecht, aber auch im Versicherungs-, Verfahrens- und allgemeinen Zivilrecht. Er publiziert seit 2001 fortlaufend in Fachzeitschriften, Kommentaren und Fachbüchern und er ist Mitglied des Redaktionsbeirats der "Zeitschrift für Miet- und Raumrecht" sowie ständiger Mitautor u.a. in "Mietrechtsberater", "IBR Immobilien- & Baurecht","IMR Immobilien- und Mietrecht" sowie dem juris-Praxisreport. Daneben ist Herr Dötsch fortlaufend in der Anwalts-, Richter-, Referendar-, Verwalter- und Beiratsfortbildung tätig. Langjährige Tätigkeiten in verschiedenen Berufungszivilkammern bzw. -senaten haben sein Auge für prozessuale Fragestellungen und praktische Umsetzungsprobleme besonders geschärft.
Teilnehmerkreis
Ziel des Seminars
Der deutsche Zivilprozess ist geprägt vom Zweiparteiensystem und behandelt die Beteiligung Dritter nur kursorisch in den §§ 64 ff. ZPO. Das Gesetz unterscheidet die Beteiligung auf Eigeninitiative des Dritten (Nebenintervention, §§ 66 - 71 ZPO), und die in der Praxis ungleich wichtigere Beteiligung auf Initiative einer Partei (Streitverkündung), die in enger Anlehnung an die Vorschriften über die Nebenintervention im Anschluss in den §§ 72 - 74 ZPO geregelt ist. Das Seminar wird Voraussetzungen und Auswirkungen der – gerade in Bausachen so wichtigen, aber auch in Miet- und Wohnungseigentumssachen immer bedeutsamer werdenden – Streitverkündung darstellen und (soweit vorhanden) Vorwissen auffrischen und/oder aktualisieren und ausbauen. Sichere Kenntnisse gerade zum Thema Streitverkündung sind für Anwältinnen und Anwälte schon aus Haftungsgründen zwingend: Die unterbliebene oder unzulässige – und deswegen anerkanntermaßen keinerlei prozessuale wie materiell-rechtliche Folgen zeigende – Streitverkündung ist ebenso wie die fehlerhafte Beratung über die prozessualen oder materiell-rechtlichen Folgen einer Streitverkündung eine geradezu klassische Regressfalle.
Themen
- Grundlagen der Nebenintervention und der Streitverkündung mit Exkurs in die zivilprozessuale Dogmatik auch der Rechtskraft
- Formelle und materielle Voraussetzungen einer Streitverkündung
- Folgen für die Verjährung
- Argumente für und gegen das Aussprechen einer Streitverkündung
- Welche strategischen Entscheidungen sind zu treffen, z. B. wann bietet sich eine Streitverkündung an und wann statt dessen ein unmittelbares Vorgehen gegen einen eigenständigen „Gegner“ (Alternativ- oder Gesamtschuldnerschaft)?
- Ausnahmetatbestände möglicher Unzulässigkeit einer Streitverkündung, wenn der Streitverkündende nicht nur glaubt, einen Anspruch zu haben, sondern er eigentlich schon Gewissheit hat. (Abgrenzung zur Freistellung?)
- Behandlung von Regressketten (Problem: Unterschiedliche Vertragsbedingungen/Mangelbegriffe)
- Notwendigkeit etwaiger weiterer Streitverkündungen bei neuen Sachverhalten, Klageänderungen usw.; Relevanz der Angaben in Streitverkündungs- oder Beitrittsschriftsatz
- Weitere Streitverkündung eines Streitverkündeten oder Nebenintervenienten
- Fragen des Beitritts; formelle und materielle Voraussetzungen, Zwischenstreit (§ 71 ZPO)/Zustellungsfragen
- Umfang und aus § 67 ZPO fließende Grenzen der Unterstützungspflicht; Sicherung eigener Einwendungen im Verhältnis zum Streitverkündenden
- Auswirkungen einer gesamtschuldnerischen Haftung und Auswahl der Streitverkündungsempfänger; anwaltliche Strategien je nach Blickwinkel
- Die Interventionswirkung (§ 68 ZPO) und ihre (dunklen) Grenzen am praktischen Beispielsfall; in Zusammenhang mit § 67 ZPO wichtiges Gebot der Klarheit/Dokumentation eines Widerspruchs
- Kosten, Streitwert, Kostenerstattung und Kostenregelungen im Verhältnis der Beteiligten – was muss man wissen und beachten?
- Unterschiede der Streitverkündung in Klageverfahren und in selbständigen Beweisverfahren, etwaige Besonderheiten
- Heilungsmöglichkeiten bei formell unwirksamen Streitverkündungen; Wirkungen eines Beitritts, Auswirkungen auf die Verjährung
- Verfahrensfragen, u.a. Anordnung des persönlichen Erscheinens nach § 67 S. 2 ZPO und Fragen des Vergleichsschlusses
- Der streitgenössische Nebeninterventient (§ 69 ZPO) – ein unbekanntes Wesen?
- Rolle der Streitverkündung in WEG-Sachen nach der WEG-Reform
- Weiterführende Literaturhinweise
- Exkurs: Das Verbot der Vertretung widerstreitender Interessen bei Mandantenmehrheiten in Bau- und Architektensachen
Nachweise/Zertifikate
Für Ihren Fortbildungsnachweis: Sie erhalten eine Teilnahmebestätigung über 6 Zeitstunden (8 Weiterbildungspunkte der verschiedenen Architekten- und Ingenieurkammern: Bitte bei Anmeldung die für Sie zuständige Kammer angeben).
Unser Tagungsservice für Sie
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Ausführliche Seminarunterlagen in digitaler Form sowie den Link zum Online-Seminar per E-Mail.
(ca. ein bis zwei Tage vor dem Seminar)
Tagungsmodalitäten
Online-Seminar
Montag, 25.11.2024, 09:30 - 17:00 Uhr
Zur Teilnahme benötigen Sie eine Internetverbindung sowie einen Laptop/PC oder ein Smartphone.
Die Teilnahme erfolgt über eine einfache Web-App von Zoom, die Sie direkt vor Ihrer Teilnahme ganz einfach herunterladen können und für deren Ausführung Sie idR keine Administrator-Rechte benötigen.
(In sehr restriktiven Umgebungen kann es sein, dass die Web-App nicht ausgeführt werden kann - in diesem Fall bitten Sie Ihren IT-Administrator um Unterstützung - siehe auch: https://support.zoom.us/hc/de/articles/206175806-Top-Questions)
Bitte lesen Sie vor der Buchung unsere Buchungsmodalitäten.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen das IBR-SEMINARE-Team gerne unter Telefon: 0621 - 120 32-19 oder unter E-Mail: team@ibr-seminare.de immer Montag bis Freitag zwischen 08:00 und 17:00 Uhr.
Downloads
Seminardetails
(PDF, 0,19 MB)
Seminarkalender
2. Halbjahr 2024
(PDF, 4,22 MB)
Seminarkalender
1. Halbjahr 2025
(PDF, 5,15 MB)